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Teneriffas Naturwunder – Ein ganz persönlicher Einblick in die einzigartige Flora und Fauna der Insel
Teneriffa hat mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen. Es war nicht nur das milde Klima, das faszinierende Licht oder die Nähe zum Meer – es war die Vielfalt, die mich überwältigt hat. Diese Insel ist wie ein eigener kleiner Kontinent: feurige Vulkane, grüne Wälder, steile Küsten, trockene Ebenen – und mittendrin eine Flora und Fauna, die so einzigartig ist, dass ich sie unbedingt besser verstehen wollte.
Als ich mich näher mit der Natur Teneriffas beschäftigte, wurde mir klar: Diese Insel ist ein Schatz. Ein lebendiges, atmendes Ökosystem, das voller endemischer Arten steckt – Pflanzen und Tiere, die nur hier, auf diesem kleinen Fleckchen Erde im Atlantik, existieren. Und genau diese Einzigartigkeit hat in mir den Wunsch geweckt, nicht nur zu bewundern, sondern zu schützen.
Veröffentlicht am 14.06.2025 | © 2025 H. M@tlik
Lebendige Vielfalt – Die Pflanzenwelt Teneriffas
Pflanzen, die es nur hier gibt
Schon bei meiner ersten Wanderung durch das Inselinnere begegnete mir eine Pflanze, die ich später als Drachenbaum (Dracaena draco) identifizieren sollte. Mit seinem knorrigen Stamm und den ausladenden Ästen wirkt er wie ein Relikt aus einer anderen Zeit – und tatsächlich kann er mehrere hundert Jahre alt werden. Für viele ist er das Symbol der Kanarischen Inseln.
Ebenfalls faszinierend: die Kanarische Kiefer (Pinus canariensis). Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Feuer – sie kann nach einem Waldbrand erneut austreiben – hat mich tief beeindruckt. Es ist, als hätte sich diese Pflanze auf den Wandel vorbereitet, der unsere Welt ständig prägt.
Und dann gibt es noch unzählige kleinere Arten, von Wolfsmilchgewächsen in Küstennähe bis hin zu filigranen Orchideen im feuchten Lorbeerwald. Jede dieser Pflanzen erzählt eine Geschichte der Anpassung – an Wind, an Höhe, an Trockenheit.
Vegetation entlang der Höhenstufen
Teneriffa ist wie ein vertikaler Garten. Vom Meeresspiegel bis zu den Gipfeln des Teide begegnet man immer wieder neuen Vegetationstypen:
- In den Küstenregionen wachsen Pflanzen, die mit Trockenheit klarkommen – sukkulente Wolfsmilchgewächse, Sträucher, die Wasser speichern.
- In mittleren Höhenlagen entdeckte ich die märchenhaften Lorbeerwälder. Nebel, Moos, Farn – hier fühlt sich die Luft weicher an, das Licht gedämpfter.
- In der Hochgebirgszone begegnete ich dem leuchtend roten Teneriffa-Natternkopf (Echium wildpretii). Diese Pflanze sieht aus, als würde sie zum Himmel beten – und sie blüht nur einmal im Leben.
Diese klar voneinander abgegrenzten Vegetationszonen machen das Wandern auf Teneriffa zu einem wahren Naturerlebnis.
Die Tierwelt Teneriffas – Lautlos, lebendig, einzigartig
Endemische Arten hautnah
Was mich an Teneriffas Fauna besonders fasziniert, ist die stille Präsenz. Oft entdeckt man die Tiere nicht auf den ersten Blick – man hört einen Gesang, sieht eine Bewegung im Gebüsch. So begegnete ich dem Kanarenpieper (Anthus berthelotii), einem kleinen Vogel mit klarem Ruf und wachem Blick.
Und immer wieder huschte mir eine Teneriffa-Eidechse (Gallotia galloti) über den Weg – neugierig, bunt gefärbt, und erstaunlich zutraulich. Dass diese Tiere nur hier vorkommen, lässt jede Begegnung bedeutungsvoller wirken.
Das Leben im Meer
Noch beeindruckender wurde es, als ich aufs Wasser hinausfuhr. In der Tiefe des Atlantiks lebt eine Welt, die mindestens genauso faszinierend ist wie das Leben an Land. Pilotwale, die in Gruppen die Küste entlangziehen, Gemeine Delfine, die neben dem Boot spielten – solche Momente brennen sich ein. Sie sind nicht nur schön, sie sind kostbar.
Das Meer rund um Teneriffa ist ein Hotspot mariner Biodiversität – aber auch ein sensibles Ökosystem. Fischerei, Schiffsverkehr, Klimawandel: All das verändert diesen Lebensraum schneller, als wir denken.
Was getan wird – und was wir tun können
Naturschutzgebiete und UNESCO-Welterbe
Besonders stolz ist Teneriffa auf seinen Teide-Nationalpark – zu Recht. Der Vulkan und seine Umgebung sind nicht nur spektakulär, sie schützen auch seltene Pflanzenarten und geologische Besonderheiten.
Doch es gibt noch viele weitere geschützte Gebiete, vom Anaga-Gebirge im Nordosten bis zu den unterseeischen Schutzarealen für Meeressäuger. Diese Zonen sichern das Überleben bedrohter Arten und helfen, das ökologische Gleichgewicht zu wahren.
Forschung und Bildung
Ich war beeindruckt, wie viel auf der Insel geforscht wird – Universitäten, Naturkundemuseen und lokale Initiativen arbeiten daran, mehr über Flora, Fauna und die ökologischen Zusammenhänge zu erfahren.
Und: Es wird Wissen geteilt. In Workshops, auf Info-Tafeln entlang von Wanderwegen, bei geführten Touren. Man merkt: Naturschutz auf Teneriffa ist nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Praxis.
Gemeinschaft und Verantwortung
Viele Einheimische leben im Einklang mit der Natur – ob durch nachhaltige Landwirtschaft, umweltschonenden Tourismus oder ehrenamtliches Engagement. Ich habe Menschen getroffen, die sich leidenschaftlich für den Erhalt „ihrer Insel“ einsetzen. Und mir wurde bewusst: Auch ich bin Teil davon. Als Besucher trage ich Verantwortung.
Eine Insel zum Staunen – und zum Schützen
Teneriffa ist für mich nicht nur ein Reiseziel. Es ist ein Ort, der mich zum Nachdenken gebracht hat – über die Zerbrechlichkeit unserer Natur, aber auch über ihre Kraft und Widerstandsfähigkeit.
Die Pflanzen und Tiere hier sind mehr als nur schön. Sie sind Zeugnisse einer langen, oft unsichtbaren Entwicklung – einzigartig, anpassungsfähig, verwundbar. Sie verdienen Schutz, nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch, weil sie uns zeigen, wie vielfältig, kostbar und wunderbar Leben sein kann.
Ich hoffe, dass auch du – wenn du auf dieser Insel unterwegs bist – einen Moment innehältst, schaust, lauschst und vielleicht ein Stück Verantwortung mitnimmst. Für die Natur Teneriffas. Für unsere gemeinsame Zukunft.
Quellen und weiterführende Informationen
- Gobierno de Canarias – Biodiversidad:
www.biodiversidadcanarias.es - UNESCO – Teide Nationalpark:
https://whc.unesco.org/en/list/1258/ - Instituto Canario de Investigaciones Agrarias (ICIA)
- Museo de la Naturaleza y Arqueología (MUNA), Santa Cruz de Tenerife
- RedPROMAR – Meeresbiodiversitätsbeobachtung:
www.redpromar.org
Was macht die Natur Teneriffas so einzigartig?
Die Insel beherbergt viele endemische Arten und durchläuft auf kleinem Raum verschiedenste Vegetationszonen – vom Küstensaum bis zum Vulkan.
Welche Pflanzen sind typisch für Teneriffa?
Besonders bekannt sind der Drachenbaum, die Kanarische Kiefer, der Natternkopf und die vielfältige Lorbeerwaldvegetation.
Wie verändern sich Flora und Fauna mit der Höhe?
Es gibt klar getrennte Vegetationsstufen: trockenheitsresistente Küstenpflanzen, feuchte Lorbeerwälder und alpine Flora in der Teide-Zone.
Welche Tiere sind nur auf Teneriffa heimisch?
Endemische Arten wie der Kanarenpieper oder die Teneriffa-Eidechse leben ausschließlich auf der Insel.
Was macht das Meer um Teneriffa besonders?
Die Gewässer sind Heimat vieler Meeressäuger – darunter Pilotwale und Delfine – und gelten als Hotspot der marinen Biodiversität.
Wie wird die Natur auf Teneriffa geschützt?
Über 40 % der Insel stehen unter Schutz – darunter der Teide-Nationalpark, das Anaga-Gebirge und marine Reservate.
Welche Rolle spielt Forschung auf der Insel?
Forschungseinrichtungen, Museen und Universitäten untersuchen die Natur Teneriffas und fördern das Umweltbewusstsein.
Wie engagiert sich die Bevölkerung für den Naturschutz?
Viele Einheimische setzen sich für nachhaltigen Tourismus, biologische Landwirtschaft und Schutzinitiativen ein.
Welche Gefahren bedrohen Teneriffas Natur?
Klimawandel, Schiffsverkehr, invasive Arten und Tourismusdruck stellen zunehmende Herausforderungen dar.
Was kann man selbst zum Schutz beitragen?
Achtsames Verhalten auf Wanderungen, Unterstützung lokaler Initiativen und Respekt gegenüber Natur und Tierwelt helfen aktiv mit.
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